Donnerstag, 6. Februar 2014

Bangkok - Tag 2 - Wat Phra Kaeo, Grand Palace, Chinatown, MBK

Der Wecker hat um sieben Uhr geläutet, denn man will ja einiges sehen in Bangkok. Allerdings war in der Nacht in der Nähe des Hotels ein Straßenfest mit Livemusik, was dazu geführt hat, dass wir sehr lange nicht einschlafen konnten, und einigermaßen erledigt sind.

Unser Hotel liegt am Chao Phraya (der große Fluss durch Bangkok), d.h. wir nehmen direkt vom Frühstückstisch aus ein Wassertaxi zum Grand Palace.

Dort angekommen kaufen wir Eintrittskarten um 1.000 Baht (Wahnsinn, dafür bekommt man 20 Portionen Insekten), und werden dann nicht hineingelassen, weil Birgit die Schultern zwar mit einem Tuch verdeckt hat, aber das dem Wächter nicht genug ist. Also kaufen wir bei den Straßenhändlern noch ein Shirt, und dann gehts ab in die Anlage.

Zuerst besichtigen wir den Wat Phra Kaeo mit dem Smaragdbuddha. Sehr eindrucksvoll, wie viele Menschen sich dort tummeln (und es gibt praktisch keine Nichtasiaten, so wie wir beiden Farangs), und auch sehr eindrucksvoll, wie viel Gold in einer Anlage sein kann. Für uns neu ist auch, dass sich hunderte Menschen gleichzeitig ihrer Schuhe entledigen, und dann einträchtig barfuß den Buddha besichtigen.
 





Danach besichtigen wir den Königspalast, der direkt neben dem Tempel liegt. Hier gibts natürlich ebenfalls eindrucksvolle Gebäude, eine Menge Soldatenparaden, Wachablösen und Waffenausstellungen.


Nach dem Grand Palace wollen wir zuerst zum Wat Po, und dann nach Chinatown. Der Tuk Tuk Fahrer ist sehr nett, und erklärt uns, dass um diese Uhrzeit der Wat Po geschlossen ist, will uns aber stattdessen zu einem Golden Buddha bringen, der viel cooler ist. Danach würde er uns noch zu einem zweiten Buddha führen (natürlich auch viel cooler als Wat Po), und dann nach China Town. Das alles gibts um 200 Baht. Anscheinend will er uns in die Geschäfte von irgendwelchen Verwandten verschleppen, von denen er Provisionen für Kunden bekommt. Wir diskutieren eine Weile, bis er kapiert, dass wir wirklich seine Buddhas nicht sehen wollen. Weil wir ihm die Öffnungszeiten von Wat Po glauben (wir sind wirklich dumme, gutgläubige Farangs), wollen wir nun einfach nur nach Chinatown. Weil er jetzt aber nicht mehr mag meint er: "500 for Chinatown". Wir verlassen dieses Tuk Tuk, nehmen uns ein klimatisiertes Taxi, handeln den Preis runter auf 350 und fahren damit nach Chinatown. So einfach geht das, wenn man mal ein wenig kapiert hat, wie die Geschichte mit den deppaten Touristen läuft.

Aufgrund des Bangkok Shutdowns (der Taxler ist ziemlich entnervt wegen der Demonstranten und erklärt uns, dass man eine Election einfach nicht blockieren darf, und dass sein Arbeiten nervig ist, wenn alles gesperrt ist) brauchen wir einer Stunde (ziemlich wichtige Straßen sind noch immer blockiert) dann sind wir da.

Chinatown ist einfach....unglaublich! Irgendwie dringen wir immer tiefer in diese ganz eigene Welt ein, biegen ein paar Mal unkonventionell ab, nehmen einfach immer die engste Gasse, und merken dann, dass außer uns überhaupt keine Ausländer mehr unterwegs sind. Etwas seltsam zuerst, aber dann lassen wir uns einfach gefangennehmen von dieser Umwelt. So viele fremde Gerüche, so viele Fleisch- und Fischsorten, die wir noch nie gesehen haben, so viele Gewürze, so viele Menschen. Das alles ist so eindringlich, dass wir uns gar nicht fotografieren trauen, weil wir nicht komisch auffallen wollen. Obwohl....mit unseren runden Augen...fallen wir sowieso auf. Thais gibt es hier auch nicht mehr wirklich, das Viertel ist in chineschischer Hand. Man hat manchmal nur 50cm Platz, um zwischen den Ständen durchzuschlüpfen (mit Gegenverkehr), bei den meisten Dingen wissen wir nicht einmal, worum es sich handelt, ob Gewürz oder Süßes oder, oder, oder. Wie in den Dokus liegen die rohen Fische auf den Ständen, daneben hängen ganze Hühner, danach gibts einen ganzen Stand mit Innereien. Schade, dass es noch kein Internet  mit Geruch gibt, wir würden Euch das gerne "erriechen" lassen.

Die Kamera erkennt dann irgendwann die Speicherkarte nicht mehr. Das kann jetzt aber nicht sein, am zweiten Tag unseres Urlaubs!

Nach Chinatown wollen wir ins MBK (eines der großen Einkaufszentren in Bangkok), weil das angeblich auch ein Erlebnis ist. Auf Nachfragen wird uns gesagt, dass wir das zu Fuß gehen können, in etwa 15 Minuten wäre das zu schaffen. Offensichtlich nehmen wir aber nicht die kürzesten, richtigen Wege, denn ehe wir uns versehen, stehen wir in Gegenden, die vermutlich nicht so ganz für Touristen sind. Na eh egal, das ist ja ein Erlebnisurlaub. Einige Zeit später wird uns dann aber auch schon ein wenig mulmig, weil die Gassen schon eher nach Harlem aussehen, denn nach Bangkok. Außerdem tun uns nach einer halben Stunde (jaja, 15 Minuten) zügigem Fußmarsch schon die Beine weh. Wir halten kurzerhand ein Tuk Tuk auf, handeln uns einen Preis aus, und so gehts dann zum MBK.
Das Tuk Tuk war (auch wegen der Sperren) eine halbe Stunde unterwegs. So viel zum "zu Fuß gehen".

Das MBK ist zwar interessant (7 Stockwerke Shopping). Wir shoppen ein bißchen Gewand für Birgit, und ich stehe mit leuchtenden Augen vor den Canon-Shops, weil dort die Objektive nur die Hälfte von Österreich kosten. Aber eigentlich brauchen wir kein Objektiv für die große Kamera (die zuhause liegt), sondern einen Ersatz für das kleine Biest, das die Speicherkarten nicht mehr mag. Also shoppen wir auch eine Kamera, die den Rest des Urlaubs bestreiten muss.
Das MBK an sich muss man aus unserer Sicht nicht wirklich gesehen haben (ein Donauzentrum in Groß). O.k. es ist schon imposant, wenn dort ein kleiner Stand auf einen Schlag mehr iPhones und iPads liegen hat, als bei uns ein riesiger Elektrofachmarkt, aber irgendwann sieht man vor lauter Bling Bling Handycovers gar nichts mehr (alleine zwei Stockwerke, die in hunderten Shops nur Handys und Covers verkaufen).

Wieder draußen aus dem MBK wollen wir nun noch ins Hardrock Cafe, um für Martin ein T-Shirt zu kaufen (Alex hat hat ja schon eines *g*). Aber leider bringt uns niemand dorthin, weil das mitten in der Sperrzone liegt. Wir angeln uns also einen Tuk Tuk (o.k. eigentlich angelt er uns) mit Fahrer mit Porsche T-Shirt und fragen, ob er uns ins Hotel bringen kann. Nach einer kleinen Verhandlungsrunde werden wir uns einig, und legen los.

Diese Tuk Tuk Fahrt wird in unserem Gedächtnis bleiben. Das Porsche T-Shirt hat wohl einen Hintergrund. Wir fahren zwischen dem Gegenverkehr durch, rumpeln über Gehsteige, drehen gegen die Fahrrichtung um, wenn es zu langsam geht, aber alles in allem haben wir ziemlich Spaß. Dann biegen wir auf einen Hinterhof ein, und er meint, dass er gleich wieder kommt ("Only two minutes, toilet, you know"). Hm, was sollen wir jetzt davon halten? Aber er kommt wirklich wieder und es geht die letzten Kilometer zum Hotel. Das war wirklich eine sehr coole Fahrt!

Im Hotel schmeißen wir uns an die Poolbar, wo der Text für diesen Blog entsteht, und ich schmeiße mir mal einen Jug (=1 Liter) Chang Bier rein, obwohl ich ja eigentlich nie Bier trinke.
Birgit macht auf "Sex and the city" und bestellt "Cosmopolitan", dazu gibts gratis einen zweiten "Sex on the Beach".
Später wirds dann klarerweise nach vorne Richtung Khao San gehen, denn ich hab da noch eine Rechnung mit Delikatessen offen, die mehr als vier Beine haben. Birgit ist feig, sie bleibt bei gewöhnlichem wie Pad Thai, das kommt den chinesichen Gerichten zu Hause am nächsten :-)

Ach ja, Fotos hochzuladen, ist mit den traurigen Internetverbindungen hier im Hotel bzw. über den WLAN-Hotspot vom Handy wirklich unmöglich. Ich verspreche Euch allen, dass die Fotos für den Blog nachgeliefert werden, sobald wir wieder eine ordentliche Verbindung haben (notfalls zuhause). Bis dahin texten wir einfach, was so abgeht.

2 Kommentare:

  1. Es freut uns, dass es euch gut geht!
    Thomas, sehr löblich, wie ausführlich du berichtest!
    Schade, dass aus dem Hard Rock Cafe nichts geworden ist. Bekommt ihr eigentlich etwas von den Demos mit, d.h. ist es bedrohlich oder nicht wirklich merkbar?
    Betreffend Bling Bling Handycovers: Solltet ihr nochmals bei so einem Geschäft vorbeikommen, und es Covers fürs S4, die nicht teurer als 5,-- EUR sind, bitte an Tanja denken, irgendwas nettes, nicht gerade rosa,...

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  2. Yep, die Demos bekommen wir eigentlich ziemlich stark mit. Wenn jemand behauptet, nichts zu merken, dann war er vermutlich nicht viel in Bangkok unterwegs. Es ist ziemlich mühsam weitere Strecken zu fahren (egal ob Taxi oder Tuk Tuk), jede Menge Straßensperren, und auch Militär haben wir schon einigermaßen oft zu Gesicht bekommen. Allerdings noch keine Demonstranten (bis auf die paar, die die Straßensperren überwachen).
    Alles in allem erscheint es nicht gefährlich, eher hinderlich. Hardrockcafe ist flach gefallen, den Bayokee II (http://www.discoverythailand.com/Bangkok_Baiyoke_Tower_II.asp) hätten wir auch gerne besichtigt....wird ebenfalls von niemandem angefahren. Na ja, und selbst dort, wo gefahren wird, dauert es ewig. Einzig die Wassertaxis sind nicht betroffen ;-)

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