Samstag, 15. Februar 2014

2-tägiger Schnorcheltrip zu den Similan Islands


Da wir schon sehr früh abgeholt werden sollen, läutet der Wecker um 5.15 Uhr, immerhin wollen wir vorher ja auch noch Tee für Birgit haben.
Um 6.30 stehen wir dann vor dem Hotel und warten...und warten....und warten. Um 7.15 versuchen wir die Veranstalter zu erreichen, was der Dame an der Hotelrezeption ein müdes Lächeln kostet, weil normalerweise um diese Uhrzeit niemand in einem Büro zu erreichen ist. Abgeholt werden wir dann doch, aber es ist 7.50. Egal, Hauptsache unterwegs.

Bei der Tauchbasis geht es zu, wie in einem Irrenhaus. Viele Menschen, alle wollen irgendwas, jeder läuft aufgescheucht umher, weil er seine Tauchermaske nicht findet, die Flossen zu klein sind, oder sonst irgendwas nicht passt. Da wird man ganz wirr im Kopf!






Dann geht es zu Fuß zum Strand zu den Speedbooten. Uiii, das sind coole Dinger. Drei große 225er Honda Außenbordmotoren, da geht sicher die Post ab. Tut es dann auch! Wir sitzen ganz hinten, direkt neben den Motoren, was anfangs recht lustig ist, aber darin endet, dass nach einer Stunde Fahrt die Ohren summen und klingeln.

Ab jetzt beginnt die Flip-Flop-lose Zeit.



Zu den Similan Islands werden 9 Hauptinseln gezählt (ja, ja, es gibt mehr, aber nur 9 bilden die Gruppe). Die Similans sind ein Naturschutzgebiet und nur kleine Teile dürfen touristisch genutzt bzw. betreten werden. Die südlichsten drei Inseln sind komplett für die Wasserschildkröten gesperrt, bei den anderen kann man kleinere Strandabschnitte betreten und dort auch in Camps übernachten (das geht auf Insel 4 und 8). Die Inseln haben zwar Namen, aber jeder gibt die Nummer der jeweiligen Insel an. Gezählt wird von Süden nach Norden, 1 ganz unten, 9 ganz oben.

Wir machen mit dem Speedboot den ersten Stop, und Birgit bekommt einen...seltsamen Blick. Sie will jetzt irgendwie nicht so ins tiefschwarzer Wasser. Ich schmeiß mich aber rein, und siehe da, unter Wasser gehts auch ganz schön zu. Viele, viele Fische, Seesterne, aber leider auch viele white corals (abgestorbene Korallen).

Wir gehen wieder an Bord, Birgit schaut ganz verzwickt drein, und ich hoffe, sie kann sich noch überwinden. Wir fahren zur Insel 4, wo wir von Bord gehen, und einchecken. Das sieht so aus, dass wir einen Schlüssel für ein Vorhängeschloss erhalten, mit dem "unser" Zelt versperrt ist. Sieht sehr "rustikal" aus hier. Birgit wird ein bissi bleich um die Nasenspitze.
Dann drehen wir mal eine Runde, und kommen auch bei den Sanitäranlagen vorbei. Birgit hat fast keine Farbe mehr im Gesicht. Das geht jetzt schon in die Richtung "Teeentzug". Nein, eigentlich noch schlimmer!
Andererseits ist das eine richtige Robinso Crusoe Insel, ganz feiner, weißer, Mehlsand, Palmen, jede Menge Tierlaute im Dschungel hinter und über uns, und vor uns dieses unecht-türkise Meer.








 

Nach einer Stunde Pause gehts auf Schlauchbooten zu einem großen Tauchboot, das vor der Insel vor Anker liegt. Das wird die nächsten zwei Tage unsere Basis sein. Wir fahren zur Insel 8 (auf der Fahrt gibt es sehr leckeres Mittagessen), dort gibt es zwei sehr coole Schnorchelstopps. Diesmal ist Birgit auch dabei (sicherheitshalber noch mit Life Vest), und bereut es nicht. Extrem viele Fische hier, wir sehen Seeanemonen, in denen sich Clownfische tummeln (ja, das sind die "Nemos"). Hier gibts jede Menge Zebrafische, eine weiß-schwarz geringelte Seeschlange, Papageienfische und viele Weichkorallen. Jedes Mal Auftauchen strahlt Birgit nun mehr.

Bei der Rückfahrt geht während des Abendessens an Bord auf der Steuerbordseite die Sonne unter, während gleichzeitig backbord der Mond schon weiß strahlt. Dabei laufen im Hintergund coole Rockballaden. Wenn wir es nicht selber erleben würden, erzählt würden wir das nicht glauben, weil es sich zu kitschig anhören würde.

Schließlich werden wir mit dem Schlauchboot wieder auf der 4 abgesetzt. Ins Zelt wollen wir noch nicht, also wandern wir noch ein wenig im Camp herum, und landen dann an der Dschungelbar.

Ach ja, auf der Insel hängen in den Bäumen unzählige Flughunde, und die schreien in der Dämmerung, dass einem Angst und Bange wird. Dann gibts sonst auch noch jede Menge Tiere, die brüllen, also ist hier lärmtechnisch die Hölle los (das ist Abends so, und geht in der Früh ab halb 4 auch wieder los).

Andererseits machen die Russen noch mehr Lärm, als diese Viecher, und das will etwas heißen.


Im Dunkel sehe ich immer wieder Gruppen von "irgendwas" über den Sand zwischen den Palmen huschen, und dann realisiere ich es. Ratten gibts hier. Na ja, eh klar. Menschen mit Toiletten und Küchenabfällen, da sind die Viecher nicht weit. Ich beschließe, Birgit nichts davon zu erzählen, sondern das auf morgen zu verschieben.

Wir ziehen uns dann doch irgendwann ins Zelt zurück, aber selbst mit Ohropax ist es schwierig einzuschlafen, weil die Tiere wirklich einen Höllenlärm machen. Außerdem schläft man auf der dünnen Unterlage auch nicht wie in Abrahams Schoß. Tja, und ab 4.30 legen dann die Flughunde wieder los. Wir sind also morgens einigermaßen erledigt, aber auch schon ganz begierig auf den zweiten Tag.

Von Birgits teuren Oakleys geht die Beschichtung ab. Vielleicht sollten wir das zuhause bei Oakley reklamieren ;-))

Wir fahren mit dem Schlauchboot wieder auf unser Tauchschiff und bekommen erst mal Frühstück.

Der 1. Schnorcheltripp startet bei immens hohem Wellengang, außer mir folgen nur zwei weitere Schnorchler dem Guide, der Rest (insgesamt ca. 20 Leute, nach Nationalitäten bunt gemischt) bleibt an Bord. Birgit ebenfalls. Pah, Feiglinge!
Es lohnt sich, mit dabei zu sein, denn wir schnorcheln eine fantastische Route um die halbe Insel. Zwischen Felsendomen durch und immer wieder durch schmale Felsspalten. Wieder sehen wir irre viele verschiedene Fische, aber das interessante sind diese fantastischen Felsformationen, durch die wir mit dem Guide unterwegs sind.
Die Route ist so weit, dass wir am Ende mit dem Beiboot abgeholt und zum Tauchboot zurückgebracht werden.

Wir haben noch ein paar weitere coole Schnorchelstopps, Birgit und ich tauchen gemeisam mit einer Schildkröte und auch einen Hai bekomme ich zu Gesicht. Dann zieht plötzlich ein Schwarm riesiger Napoleons unter uns durch. Wow, so viele Eindrücke!

Nach dem Mittagessen auf dem Tauchboot geht es dann zurück zur Insel, wir checken aus, und werden von einem Speedboot abgeholt. Allerdings fahren wir noch nicht zurück, sondern nochmal zur 8, wo wir einen Schnorchelstopp machen, dann noch zur 9. Hier schnorcheln wir im Seichtwasser direkt vor dem Strand und sehen ebenfalls unzählige verschiedene Fische, die man fast berühren könnte, weil das Wasser so seicht ist.

Irgendwann müssen wir dann allerdings wieder an Bord, um zurück aufs Festland zu fahren. Mehrere Speeboote rauschen in Formation übers Meer und nach einer starken Stunde legen wir wieder in Khao Lak an. Hm.....wie hässlich es doch hier im Gegensatz zu den Similans ist.

Alles in allem waren diese zwei Tage sehr außergewöhnlich. So viele Fische sehen wir normalerweise nur in Dokus, und einige Begegnungen (Schildkröte, Hai, Seeschlange, Napoleons, Papageienfische) waren sehr imposant. Die Übernachtung auf der Insel war zwar für Personen aus der Zivilsation (*g*) eine echte Herausforderung, aber ebenfalls ein wirklich cooles Erlebnis.

Mal sehen, ob die nächsten Tage vielleicht nicht doch nochmal so einen "Ausflug" bringen?

P.S.: Eines ist allerdings völlig daneben gegangen. Der ach so super Rotfilter, den ich mir extra aus Amerika für die Unterwasserkamera bestellt habe, ist so rot, dass das komplette Unterwasserfilmmaterial (und ich hatte die Kamera bei jedem Stopp dabei) unbrauchbar ist!

1 Kommentar:

  1. hi, spät.....aber doch: hab euren bericht wieder 3x lesen müssen! jetzt wissen wir wo gott "unter anderem" wohnt!!!! waren ja wieder 2 beeindruckende, erlebnisreiche tage für EUCH!!!!! RESPEKT!!!!
    geniest`s as noch und ich freue mich jetzt schon wieder von euch zu lesen!
    busserl - ULLI

    AntwortenLöschen